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PROJEKTMANAGEMENT
GLOSSAR

ProjektmanagemenT GLOSSAR

Projektmanagement kann manchmal eine eigene Sprache sein. Dieses Glossar soll Ihnen helfen, die wichtigsten Begriffe zu verstehen und klarer über Projekte zu kommunizieren.

Und selbstverständlich ist dieses Glossar nicht komplett, sondern soll als Anregung und Hilfestellung für die Projektbegriffe dienen, die in Ihrer Organisation relevant sind.

Absoluter Termin = Ein mit Datum (und Uhrzeit auf der Detailebene) festgelegter Zeitpunkt (z.B.: "der Jahrtausendwechsel am 31.12.1999").

Änderungsbudget = Ein Aufwandpuffer, den der Projektleiter explizit ausweist und über den er dem Auftraggeber gegenüber Rechenschaft ablegt über die fortlaufende Verwendung.

 

Aufwandpuffer = Die vorgehaltene verfügbare Mitarbeiterkapazität, über die verplante (d.h. den notwendigen Aktivitäten zugeordnete) Mitarbeiterkapazität hinaus. Dieser Puffer wird beim Kapazitätsbedarf und auch bei der Terminplanung und den Kosten von vornherein mit eingeplant.

 

Aufwandschätzung = Das ist in Projekten die Ermittlung des Arbeitsaufwandes für das gesamte Vorhaben, für einzelne Teilbereiche daraus oder für einzelne Aktivitäten. Sie ist Teil der Prozesse Planung und Steuerung. Die Größe des Wertes wird in Personentagen [PT] angegeben.

 

Analysieren = Ein Objekt auf seine Bestandteile oder einen Prozess auf seine Wirkungszusammenhänge hin zu untersuchen.

 

Balkendiagramm = Eine Grafik für die Darstellung der Aktivitäten- und Terminplanung. (In seiner erweiterten Form auch Gantt-Chart genannt). So eine Grafik gibt die einen guten Überblick über die Dauer und Parallelität der Aktivitäten.

 

Bewerten = Die Fähigkeit, auf Grund ausreichender Informationen und mit einem bekannten Messverfahren, den Wert für ein (Objekt-)Merkmal mit ausreichender Genauigkeit zu bestimmen. (siehe auch: Schätzen).

 

Dauer= Der Zeitraum zwischen zwei Terminen, gemessen in Tagen, Wochen, Monate, Jahre (z.B.:4,5 Monate"). Die Dauer bezieht sich hier auf Kalendertage (nicht Arbeitstage).

Definieren = Etwas beschreiben und abgrenzen; was macht es aus, was gehört dazu und was nicht.

Elegante Lösung = Eine Lösung, die sehr viel mehr Positive als negative Aspekte hat. Zum Beispiel wird der gleiche Nutzen mit weniger Ressourcenverbrauch im Projekt erreicht, oder bestimmte Hilfsmittel oder Produktarchitekturen haben gleich ein ganzes Bündel an Nutzeffekten, der einen zusätzlichen Mehraufwand um ein Mehrfaches übersteigt. Dazu gehören auch die genial einfachen Ideen, um einen bestimmten gewünschten Effekt zu erreichen. Nicht dazu gehören Kompromisse, mit denen beide Seiten unzufrieden sind oder die Pseudo- Lösungen (z.B. Leistungsmerkmale oder Qualität dort wegzulassen, wo es der Auftraggeber nicht gleich merkt).

 

Elementarprozess = Damit sind in diesen Texten grundlegende Arbeitsprozesse im Umfeld von Organisationsentwicklung, Projektarbeit und Qualitätsmanagement gemeint, die als Detailtätigkeiten in verschiedensten Zusammenhängen immer wiederkehren.

Entscheiden = Eine von mehreren Alternativen auswählen; meistens als Absichtserklärung, Vorgabe oder Vereinbarung, diese Alternative zu unterstützen bzw. umzusetzen.

Entwerfen = Das Erfinden und Darstellen von Lösungen, Handlungsalternativen, sowie organisatorischen und technischen Neuerungen.

Hilfsmittel = Alle Ressourcen und Verfahren, die von den Mitarbeitern im Projekt verwendet werden. Dazu gehören die Räume, die Arbeitsplatzausstattung und die technischen Hilfsmittel ebenso wie Methoden, Verfahren, Standards und Formulare. Diese Hilfsmittel können zum Bestandteil des Projektprodukts werden (z.B. ein Standardsoftwaresystem) oder nur für die Erstellung des Projektprodukts verwendet werden (z.B. ein Werkzeug oder eine Methode).

Kapazität = Eine Arbeitsmenge pro Zeiteinheit, gemessen in Personentagen [PT], Personenmonaten [PM], usw. (z.B.: 8 PT)

Kennzahlen-geschützte Analogieschätzung = Ein Aufwandsschätzungsverfahren, um den Gesamtaufwand eines ganzen Projekts zu ermitteln. Voraussetzung für die Anwendung ist die Kenntnis geeigneter Kennzahlen für diesen Projekttyp und die Ermittlung der Kennzahlenwerte für das konkrete Projekt.

Kritischer Pfad = Ein wichtiger Begriff der Netzplantechnik. Auf dem kritischen Pfad liegen alle die Aktivitäten, für die gilt: verschiebt sich das Ende dieser Aktivität, dann verschiebt sich auch das Ende des gesamten Vorhabens. Aktivitäten auf dem kritischen Pfad werden meistens rot dargestellt.

Meilenstein = Ein Termin, an dem etwas begonnen, oder ein (Teil-) Ergebnis fertiggestellt wird. Bezogen auf die Zukunft sind es meistens relative Termine. In der Projektarbeit sind dies die Start- und Endtermine von Projektphasen eines (Teil-} Projekts (z.B.: "Ende Umsetzung Stammdatenverwaltung").

Multiprojektmanagement = Die Koordination in Planung und Steuerung von mehreren Einzelprojekten. die zu einem Großprojekt oder zu einer Organisation gehören, sodass das Gesamtergebnis aller Projekte hinsichtlich der Unternehmensziele ein Optimum ergibt.

Netzplan = Eine Grafik für die Darstellung der Aktivitäten- und Terminplanung. Dabei werden die sachlichen Folgeabhängigkeiten zwischen den Aktivitäten betont. Zeitliche Reihenfolgen sind erkennbar, zeitliche Parallelitäten weniger. Für die Arbeit mit Netzplänen ist die Benutzung eines Projektmanagement-Tools erforderlich. Jede Aktivität wird durch einen Kasten dargestellt. In diesem Kasten können dann je nach Bedarf die verschiedenen Informationen zu dieser Aktivität dargestellt werden.

Organisation = Eine organisatorische Einheit mit mehreren Mitarbeitern, die selbständig Verträge abschließen und Vereinbarungen treffen kann. Dies kann ein Verband sein, ein Unternehmen, ein Profitcenter, ein Institut oder eine Behörde.

 

Personentag = Die Arbeitskapazität, die ein für die Aufgabe geeigneter Durchschnittsmitarbeiter an einem normalen ganzen Arbeitstag schafft.

Planung = Ein mehrstufiger Prozess, in dem ermittelt wird, welche Aktivitäten sowie welche und wie viele (vorgegebene oder zu minimierende) Ressourcen voraussichtlich benötigt werden, um ein (vorgegebenes oder zu maximierendes) Ziel oder Ergebnis in einer bestimmten Qualität zu erreichen.

Problem = Die aktuell vorliegende Abweichung zwischen einem Ist-Zustand und einem Plan- oder Soll-Zustand. Für die Beschreibung eines Problems ist unbedingt darauf zu achten, dass sowohl eine Einigung darüber hergestellt wird, wie der Ist-Zustand tatsächlich ist, als auch eine Einigung darüber, was der Soll-Zustand sein soll.

Prozentsatzverfahren = Ein Aufwandschätzverfahren, um den Aufwand für die Projektphasen eines Projekts zu ermitteln. Voraussetzung für die Anwendung ist die einheitliche Definition von Phasen (z.B. durch ein Vorgehensmodell) und die Kenntnis der Prozentsätze pro Phase. Dann ermöglicht die Kenntnis des Ist-Aufwandes einiger Phasen die Hochrechnung auf Folgephasen und auf das Gesamtprojekt. Bei Kenntnis eines (geschätzten) Wertes für den Gesamtaufwand ermöglicht es umgekehrt angewendet eine Aufwandverteilung auf die einzelnen Phasen.

 

Qualitätsziele = Die festgelegten Ausprägungen von Merkmalen eines Arbeitsprodukts oder einer Dienstleistung. Im Unterschied zum Leistungsumfang geht es eher darum, "wie gut" eine Leistung erbracht wird. Im Unterschied zum vorgegebenen Projektnutzen geht es eher um den Nutzen im Detail und in der Handhabung.

Reaktionszeit = Der Zeitraum vom Eintritt eines Problems (einer Soll-Ist-Abweichung) bis zur wirksamen Behebung des Problems. Sie umfasst die Zeiten, bis eine eingetretene Abweichung erkannt wird, bis diese Information denjenigen erreicht, der das Problem beheben kann, bis dieser Maßnahmen entwickelt hat und bis diese zur Wirkung gebracht sind.

Relativer Termin = Der Zeitpunkt eines benannten besonderen Projektereignisses. das in Planungen einem Datum zugeordnet wird, wobei Verschiebungen auftreten können (z.B.: "Lieferung der Hardware XY")

Risiko = Ein Problem, dass mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit für die Zukunft erwartet wird, das aber aktuell noch nicht vorliegt. Da das Problem erst in der Zukunft liegt, hat man noch Handlungsmöglichkeiten, es abzuwenden. Da das Problem andererseits nicht eintreten muss, können Vorsorgebemühungen auch unnötig durchgeführt worden sein.

Rollierende Planung = Ein mehrstufiger Planungsprozess, der bei allen mittel- bis langfristigen Vorhaben sinnvoll ist. Dabei wird die Gesamtheit der Aktivitäten, Ressourcen und Teilergebnisse bis zum Ziel grob geplant und nur die Aktivitätsschritte, Ressourcen und Teilergebnisse der jeweils nahen Zukunft werden detailliert geplant. In regelmäßigen Abständen wird dann die Grobplanung aufgrund der neuen Erkenntnisse überarbeitet und für den nächsten aktuellen Zeitabschnitt eine neue Detailplanung gemacht.

Schätzen = Die Fähigkeit, aufgrund von Erfahrung und auf der Basis ungenauer Informationen einen (zu erwartenden) Wert für die Größe eines Objekt-Merkmals anzugeben.

Schätzkonferenz des Projektteams = Ein Aufwandschätzverfahren, um den Aufwand für die Aktivitäten einer Projektphase zu ermitteln. Voraussetzung für die Anwendung ist die Kenntnis der Aktivitäten für die konkrete Projektphase und eine grobe Eingrenzung der Projektaufgabe. Dieses Verfahren wird sehr erleichtert durch die Verwendung eines Vorgehensmodells. Es eignet sich für alle Projekttypen.

Steuern = Steuern ist der Vergleich erreichter Ist-Ergebnisse mit den Planvorgaben und die Reaktion mit geeigneten Maßnahmen, um vereinbarte Projektvorgaben zu erreichen.

 

Steuerungsmaßnahmen = Im engeren Sinne sind das Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Arbeit führen, ohne dass die aktuellen Planungsunterlagen oder die Vorgaben verändert werden müssen. Das sind zum Beispiel Maßnahmen zur Vereinfachung der Arbeit, zur Motivation und zur Umfeld Verbesserung. Steuerungsmaßnahmen münden häufig in zusätzliche Vereinbarungen mit Teammitgliedern oder Externen.

Strukturieren = Etwas in Module (Einzelteile) zerlegen und diese in einen geordneten Zusammenhang bringen. Dies ist der Basisprozess der gesamten Systemanalyse.

 

Terminliste = Eine Tabelle für die Darstellung der Aktivitäten- und Terminplanung. Sie erlaubt die kompakte Darstellung vieler Detailinformationen, wird aber schnell unübersichtlich.

Terminpuffer = Terminpuffer ist die vorgehaltene nicht verplante Zeitspanne zwischen dem in der Planung ermittelten frühestmöglichen Fertigstellungstermin einer Aufgabe und dem Fertigstellungstermin, der dem Auftraggeber zugesagt wird. Hierfür werden im Gegensatz zum Aufwandpuffer keine zusätzlichen Aufwände und Kosten eingeplant.

 

Time-now-Date = Der aktuelle Zeitpunkt der Betrachtung innerhalb einer Verlaufsgrafik über eine Zeitdauer, ein absoluter Termin. (Auch gebräuchlich: "Heute").

Umplanungsmaßnahmen = Maßnahmen, die zu einer Änderung der aktuellen Planungsunterlagen führen, ohne dass die vereinbarten externen Rahmenvorgaben verändert werden müssen. Im Wesentlichen sind dies Änderungen von Aktivitätsvorgaben (Termin und Aufwand), Reihenfolgen und Zuständigkeiten sowie neue Aktivitäten. Umplanungsmaßnahmen brauchen in der Regel nicht die Genehmigung des Auftraggebers oder externer Entscheidungsgremien. In manchen Fällen möchten externe Entscheider aber informiert werden.

Verbindlichkeit einer Vereinbarung = Das Ausmaß, in dem jeder der Beteiligten sich real bemüht, diese Vereinbarung einzuhalten. Dies wird vor allem sichtbar, wenn widrige Umstände eintreten, die die Einhaltung erschweren. Wenn für den angestrebten Erfolg einer Vereinbarung die Einhaltung durch jeden Beteiligten notwendig ist, dann ist die Verbindlichkeit dieser Vereinbarung nur so groß, wie die vom Beteiligten mit der geringsten Verbindlichkeit.

Vereinbarungen treffen = Etwas aushandeln und sich gegenseitig darauf verpflichten.

 

Vorgabeänderungen = Das sind Maßnahmen, die zu einer Änderung der vereinbarten externen Projektvorgaben führen. Diese Änderungen brauchen die Genehmigung des Auftraggebers oder externer Entscheidungsgremien. Es sind im Wesentlichen Änderungen der Ressourcenvorgaben (Termin, Kapazität, große Hilfsmittel und Budget) und der Ergebnisvorgaben (Aufgabenumfang, Nutzen, Qualität). Vorgabeänderungen werden durch Umplanungsmaßnahmen und Steuerungsmaßnahmen unterstützt. In ihrer Außenwirkung können diese Maßnahmen die Unternehmensplanungen und die Abteilungsplanungen ändern.

Vorgehensmodell = Ein schriftlicher Leitfaden, wie eine eingegrenzte Klasse von Projekten durchgeführt werden kann oder soll. Es beschreibt zu erstellende Teil-Ergebnisse und/oder durchzuführende Aktivitäten und ordnet sie verschiedenen Projektphasen zu. Vorgehensmodelle als Handbücher werden oft ergänzt um darauf abgestimmte Dokumentenverwaltungssysteme oder Planungsmuster für Projektmanagement- Tools sowie durch Methodenhandbücher und Entwicklungswerkzeuge.

Wachsendes Problem = Ein Problem mit der ungünstigen Eigenschaft, dass die Abweichung zwischen Soll und Ist im Verlauf der Zeit ständig größer wird.

Ziel = Beschreibung dessen, was erreicht werden soll. Die Ziele im engeren Sinne sind die Vorgaben bezüglich des Aufgabenumfangs. Bei Projektzielen im weiteren Sinn werden auch die Vorgaben bezüglich Nutzen und Qualität der Projektergebnisse und manchmal auch noch die Vorgaben bezüglich der Ressourcen hinzugenommen.

Ziel operationalisieren = Zu einer (qualitativen) Zielbeschreibung die Maßnahmen (Lösungen, Aktivitäten) nennen, die zum Ziel führen sollen und die Nennung eines Maßstabs mit einem Zielwert, wie viel erreicht werden soll. Oft wird die Maßnahme/die Lösung, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wiederum als ein (Zwischen-) Ziel beschrieben. So entsteht dann eine Baumstruktur von Zielen und Zwischenzielen.

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